Schamott, Schamottsteine & Schamottmörtel - Tipps & Infos
Schamott, Schamottsteine oder Schamottmörtel zu kaufen gesucht? Fehlkauf vermeiden & vorher informieren! Infos zu Schamotte & seine Bearbeitung
Schamott – Schamotte und Co.
Schamott (oder auch Schamotte genannt) kennen die meisten Kaminofenbesitzer aus ihren Öfen. Diese feuerfesten Steine, oft in spezielle Formen gepresst, kleiden viele Kaminöfen im Inneren aus um die Außenhaut und die umliegenden Flächen des Kaminofens vor der Hitze zu schützen und Wärme zu speichern. Aber was ist Schamott eigentlich und wo kann man Schamottsteine kaufen, wie bearbeiten und wie kann man die Schamottplatten miteinander verkleben? Viele Fragen, die in diesem Artikel über Schamotte beantwortet werden sollen. Weiterlesen lohnt also auf jeden Fall! :-)
Schamott – was ist das eigentlich?
Nun Schamott ist ein künstlich hergestelltes, gesteinsähnlicher gebrannter Stein der aus einer Mischung aus Tonerde (schon vorgebrannt)und Aluminiumoxiden besteht. Dabei bestimmt die Zusammensetzung wie hitzebeständig der Schamottstein ist und welche Festigkeit am Ende die Schamottplatten haben. Das Herstellungsverfahren von Schamotte ist relativ komplex und soll hier auch nicht weiter ausgeführt werden. Hochwertige Schamottsteine sind Hitzebeständig bis etwa 1400 – 1500°C und werden natürlich nicht nur im heimischen Kaminofen genutzt, sondern werden auch in großem Maßstab überall da eingesetzt, wo Metalle geschmolzen und flüssig verarbeitet werden.
Alternativ zum "echten" Schamott werden heutzutage auch vermehrt Platten aus Vermiculite (einem Silikat-Mineral) angeboten und in Kaminöfen genutzt. Vermiculite hat sehr gute Dämmeigenschaften, ist bis ca. 1350°C
Hitzefest und lässt sich mit einfachen Mitteln (z.B. Handsäge) bearbeiten. Daneben sind die Vermiculite- Platten auch wesentlich leichter als Schamotte Platten.
Schamottplatten bohren und schneiden – wie geht das?
Schamott bzw. Schamottplatten sind relativ spröde in ihrem Bruchverhalten, daher sollte beim Löcher in Schamottsteine bohren auf den „Schlag“ an der Bohrmaschine verzichtet werden um unnötiges Abplatzen oder Brechen der Platten zu vermeiden. Hohe Drehzahlen sind beim Bohren ebenfalls besser als Niedrige und ein wenig Geduld ist ebenfalls beim Schamotte bohren von Vorteil (also mit wenig Druck und mit Gefühl bohren).
Das Schneiden der Schamottplatten verhält sich ähnlich. Hier ist ein diamantbesetztes Schneidblatt auf der „Flex“ die richtige Wahl. Auch wieder mit wenig Druck und etwas Geduld beim Schneiden der Schamottsteine vorgehen. Unbedingt beim Schamotte schneiden eine Schutzbrille und am besten Mundschutz tragen. Werden die Schamottsteine trocken geschnitten entsteht eine Menge Staub und feine Splitter können abplatzen. Wer die Möglichkeit hat, sollte am besten immer mit Wasser arbeiten um die starke Staubbelastung beim schneiden zu minimieren.
Ein sonstiges Bearbeiten von Schamott (z.B. mit Hammer und Meißel) ist sehr schwierig, da wie oben schon beschrieben der Schamott ziemlich spröde ist. Hammer und Meißel am besten nur an kleinen Kanten und sehr vorsichtig einsetzen um den Bruch der Platten zu vermeiden.
Unterschiedliche Qualitäten der Schamotte
Es werden grundsätzlich zwei verschiedene Qualitäten bei Schamotte genutzt, zum einen gibt es minderwertigere Schamotte (sog. saure Schamotte) mit einem niedrigen Aluminiumoxid Gehalt unter 30% und normales Schamott mit einem Oxidgehalt von etwa 30-45%. Der saure Schamott ist zwar günstiger in der Herstellung, hat aber eine niedrigere Temperaturresistens und ist in sich nicht so fest und beständig wie normale Schamottplatten. Beim Schamottsteine kaufen sind die verschiedenen Schamotte von einem Laien meines Wissens nach nicht zu unterscheiden (lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren). Hier ist man auf die Aufrichtigkeit des Händlers wohl oder übel angewiesen. Skeptisch sollte man aber werden, wenn das ganz besonders günstige Schnäppchen beim Schamottsteine kaufen lockt, wenn man eigentlich hochwertige Schamotte kaufen möchte. ;-)
Schamottsteine mit Schamottmörtel verarbeiten
Schamott benötig sinnvollerweise zur Verbindung der Schamottsteine und -platten einen speziellen Schamottmörtel. Gerade beim Kaminofen Eigenbau sollte man darauf achten, hochwertigen Schamottmörtel bei der Verarbeitung zu verwenden. Besonders billige Ostimporte sind manchmal mit Quarzsanden oder ähnlichem gestreckt und können am Ende nicht die hohe Feuerfestigkeit und Belastbarkeit wie hochwertige Schamottmörtel aufweisen. Schamottmörtel ist für etwa 1-3mm dicke Verfugungen geeignet und hält etwa 1300°C Hitze dauerhaft stand.
Der Mörtel ist in angemachter Form recht lange (etwa 3-5 Std.) verarbeitbar, kann aber auch nochmals mit Wasser nachgemischt werden wenn die Mittagspause dann doch noch was länger dauert. Der Schamott, der geklebt werden soll, muss vor dem Verkleben mit dem Schamottmörtel gut angenässt werden um eine bessere Bindung zu erzielen. Allzu teuer ist guter Schamottmörtel auch nicht. Man bekommt 5kg bereits für etwa 10-15 Euro im Fachhandel oder im Internet zu kaufen. Unbedingt auf trockene Lagerung beim Einlagern von Resten achten. Trocken ist der Mörtel fast unbegrenzt haltbar.
Schamottsteine kaufen – wo?
Am besten kann man sich seine Schamottsteine kaufen indem man direkt beim gut sortierten Ofenbauer aus der Umgebung anfragt. Viele Ofensetzer verkaufen auch unabhängig von einem Bauauftrag die Schamottplatten und Steine und schneiden diese auch sauber nach Ihren Vorgaben für eine kleine Gebühr mit professionellem Werkzeug zu. Aber auch bei manchen Kaminofenstudios kann man Schamottsteine kaufen, oder diese Händler können einem mit Adressen von Schamott Händlern aushelfen. Last but not least ist natürlich auch das Internet ein guter Startpunkt um Schamottsteine zu kaufen bzw. sich über Preise und Händler zu informieren.
Auch in diesem Zusammenhang interessant ist der Artikel Kaminsanierung, der Hilfestellung bei allen Fragen rund um Schornsteinsanierungen geben kann. Wer Hilfe beim Kaminofen an den Schornstein anschließen benötigt wird in diesem Artikel fündig.
Viel Erfolg mit ihrem Schamott und ihrem Vorhaben!